Bei der Firma Schamel landet ein Ballon…

Tagelang herrschte Schmuddelwetter. Heute, am 11.12., ist ein herrlicher, wolkenloser Tag – allerdings nur für wenige Stunden. Ein Tag für Schnellentschlossene! Jens bearbeitet ab 9 Uhr das Telefon und hofft auf ballonbegeisterte Vereinsmitglieder. Wer ist in der Lage, am Sonntag innerhalb weniger Minuten seine Pläne umzuschmeißen und das geruhsame, genüssliche Frühstück in ein hektisches Schlachtfeld zu verwandeln? Wer muss nicht arbeiten? Bereits um 10 Uhr treffen sich Jens, Michael, Helmut und die superschnell entschlossenen Gäste Sylvia und Alfred an der Vereinsgarage. Nach kurzer Aufrüstzeit hebt der Ballon am ehemaligen Frankenkraftwerk in Richtung Erlangen-Stadt/Burgberg ab. Es herrscht strahlende Dezembersonne nach einer frostigen Nacht und eine herrlich klare Sicht. Die Fahrt geht über Rathsberg und Bräuningshof nach Baiersdorf ins Industriegebiet. Jens und Michael steuern punktgenau einen freien Landeplatz im Betriebshof der Firma Schamel an. Natürlich nicht ohne Information an Andreas, den Piloten des Schamel-Ballons: „Wir sind auf dem Firmengelände gelandet!“ Nach herzlicher Begrüßung durch die Firmenleitung, Taufe der Gäste und ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, suchen wir uns ein Gasthaus, um Frühstück und Mittagessen nachzuholen. Der Rest des Tages war wolkenverhangen, das Zeitfenster „geschlossen“. Das frühe Aufstehen hatte sich also gelohnt, die „Sucht“ erträgt die nächsten Regentage jetzt wieder wesentlich besser.

„Fehlstart“ von der Satzinger Mühle

Als Ballöner-Neuling freue ich mich auf jede Gelegenheit, als Verfolger mit Gesine oder als Fahrgast dabei zu sein. So war meine Freude riesengroß, bei Hilmars Zwergballon mitzufahren.

Startplatz war in Nürnberg-Mögeldorf, Satzinger Mühle. Der Platz, in meinen Augen optimal, große Asphaltfläche, menschenleer – bis auf die kleinen Hunde… Also – Hänger auf, Korb und Ballon entladen, das Tuch ausgelegt, mit dem Korb verbunden, die Flaschen außen am Korb befestigt, Navigations- und Funkgeräte montiert, die Flugleitung am Flughafen informiert und den Venter in Stellung gebracht. Hilmar wirft den Motor des Venters an, zwei, drei Umdrehungen und der Propeller zerschellt am Schutzkorb – die Achse war gebrochen. Was tun, wieder einpacken? Da kam Hilmar auf die Idee, den Ballon per Hand aufzublasen. Also pumpten Hilmar und ich etwa eine halbe Stunde den Ballon auf, bis UNS die Luft ausging. Also völlig erschöpft, Abmeldung am Flughafen, den Ballon und Zubehör wieder verstaut und ins Depot zurückgefahren. Fehlstart. Die kleine Vesper beim Beck hat trotzdem gut getan.

Überwältigende Beteiligung des Frankenballon e.V. an Deutscher Meisterschaft

Vom 3. bis 7. August fand die Deutsche Meisterschaft der Heißluftballone im hessischen Gladenbach statt. Der Frankenballon e.V. war mit 10 Mitgliedern beteiligt. 4 Piloten kämpften um den Titel, die anderen waren als Observer oder Mannschaftsmitglieder beteiligt. Das Ergebnis läßt sich wirklich sehen: Martin Wegner wurde Dritter, Uwe Schneider 7., Thomas Fink 14. und Gerold Kräck 24. Damit ist Martin Wegner auch im Jahr 2012 wieder Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft. Gratulation zu den tollen Leistungen!

Alle teilnehmenden Vereinsmitglieder: (hinten, von links nach rechts) Katharina Kräck, Katrin Felgenhauer, Gerold Kräck, Florian Fuchs, Sabrina Handl, Sandra Reil, Martin Wegner, Bernhard Mohr, Thomas Fink; (vorne, von links nach rechts) Uwe Schneider, Michael Fink

Frankenballon auch mit Gasballonen aktiv und erfolgreich!

Frankenballon e.V. kann stolz auf seine Mitglieder sein, die auf unterschiedlichen Seiten maßgeblich zum Gelingen der Deutschen Meisterschaften im Gasballonfahren vom 1. Bis 5. Juni in Gendorf/Burgkirchen beigetragen haben.

Nachdem unser Ehrenmitglied Thomas Fink in den 90er Jahren die Meisterschaft dreimal in Serie gewonnen hat, war er danach viermal in Serie Leiter dieses Wettbewerbs. Hierbei wurde er von unserem Mitglied Dr. Florian Fuchs als Stellvertreter wirksam unterstützt. Nachdem Thomas nach längerer Wettkampfpause wieder aktiv eingreifen wollte, konnte unser Mitglied Stefan Handl gewonnen werden, erstmals als Leiter einer derartigen Veranstaltung tätig zu werden. Florian agierte als sein Stellvertreter, weitere Unterstützung des Teams kam von unseren Mitgliedern Christine und Bernhard Mohr sowie Sabrina Handl.

Thomas agierte als Copilot seines Augsburger Freundes Rainer Haßold, das alte Team sozusagen mit vertauschten Rollen. Natürlich waren viele Beobachter gespannt zu sehen, ob die beiden nach 14-jähriger Wettkampfpause noch erfolgreich in das Geschehen eingreifen können.

Da am Donnerstag wegen Gewittern keine Fahrt möglich war, mussten am Freitag alle früh aufstehen: Aufgabenbriefing um 3 Uhr morgens. Pünktlich um diese Zeit begann es zu heftig regnen, die Meteorologen hatten dies vorher nicht wirklich „am Schirm“. Um 6 Uhr konnte dann doch gestartet werden, Stefan setzte 3 Aufgaben, ein vorgegebenes Ziel, ein vom Piloten selbst gewähltes Ziel und eine zeitlich und räumlich begrenzte Weitfahrt. Der Wind ging in Richtung Flughafen München, so dass Stefan versuchte mit der Aufgabenstellung die Ballone möglichst weit in den Süden um München herum zu lenken. Seeshaupt im Süden des Starnberger Sees wäre der optimale Punkt gewesen.

Das Team Haßold/Fink startete als erstes in den Morgenhimmel, danach folgten die anderen 9 Ballone. Am ersten Ziel warteten Sabrina und Christine vergeblich, Dominik Haggeney kam auf immerhin 512 Meter ran, unsere Piloten nur auf 1,1km. Diese Leistung war immerhin 842 Punkte wert, sozusagen „im Soll“. Auch an das zweite Ziel kam Dominik Haggeney mit 1213 Metern am nächsten, gleich danach Thomas und Rainer mit 1701 Metern gleich 942 Punkten.

Danach musste versucht werden, möglichst nach Süden zu lenken, um in das Wertungsgebiet südlich des 38. Breitengrades zu gelangen, außerdem endete die Wertungsperiode um 11 Uhr. Nur Bepperl Höhl und unsere Piloten versuchten dies. Anfangs sah es so aus, als ob das ein Versuch mit ungewissem Ausgang werden sollte. Der Wind drehte aber mehr nach links und legte auch an Geschwindigkeit zu. So schafften es unsere Recken 37 Minuten vor der Zeit und konnten noch einige Kilometer gut machen. Hinter Aying sah es so aus, als ob Bepperl sie nicht mehr überholen könnte. Wegen der bekannten Brauerei und dem ebenso bekannten Bräustüberl wurde die Endlandung eingeleitet, der Ballon D-OFVA setzte glatt in einem Kleefeld nahe mehrerer Straßen auf. In den verbleibenden 4 Minuten konnte Bepperl dann doch noch 300 Meter weiter fahren, was aber nicht weiter schlimm war, weil es für den 2. Platz immer noch 900 Punkte gab.

Wegen des vorausgesagten starken Windes in der Nacht zum Samstag verbunden mit einer weiter starken Gewitterneigung konnte leider keine zweite Fahrt mehr stattfinden.

Fazit: Ohne eine Aufgabe gewonnen zu haben aber mit der ausgeglichensten Leistung konnten die alten Haudegen Haßold/Fink zum vierten Mal den Meistertitel für sich sichern. Zweiter wurde das norddeutsche Team Haggeney/Hilbert, dritte die Lokalmatadoren Höhl/Sellmaier. Gewinner auch die Wettkampfleitung: der Wettbewerb war sportlich, fair, ohne Proteste und auch sicher durchgeführt worden.

Frankenballoncup 2011